Zur Geschichte des See's
Das flache Talgebiet, in welchem heute der Stausee Wangenheim liegt, war vorher ein fast unberührtes Naturgebiet. Bereits vor ca. 200 Jahren, so nach einer Aufzeichnung von 1760, breitete sich zwischen Wangenheim und Tüngeda ein See aus in dem ein sehr guter Fischbestand vorhanden war. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Torfgräberei im Seegebiet bereits erwähnt, wo auch der Name Torfstich herstammt. Nach 1945 wurde eine Enteignung der Herren von Wangenheim durchgeführt und das Land an die Gemeinde Wangenheim übertragen. 1948 endete der Torfabbau und das Areal wurde eine Oase für unzählige einheimische Pflanzen und Tiere.
1976 wurde vom damaligen Melorationskombinat Erfurt der heutige Stausee projektiert und von dem selben Betrieb 1977 bis 1978 gebaut. In dieser Zeit wurde ein Haupt,- und ein Nebendamm errichtet, um die Zuflüsse Seegraben, Töllbach und Mittagswasser zu einem Flachwasserspeicher zu errichten. Das Wasser sollte zur Bewässerung der Ackerflächen von der damaligen LPG Goldbach genutzt werden. Der sich bildende Stausee hatte bei Normalstau eine Größe von 57,4 ha und ein Fassungsvermögen von 1,485 Mio Kubikmeter Wasser. 1980 wurde der Vollstau erreicht und Pläne wurden gemacht Fische zu besetzen, was dann 1981 mit der damaligen Fischwirtschaft Erfurt in Angriff genommen wurde. 1982 versuchten sich die ersten Angler am Stausee, jedoch mit mäßigen Erfolg. In den Folgejahren wurde das Angeln intensiver und erste gute Fische wurden gefangen. Zu den Hauptfischarten zählten in dieser Zeit Barsche, Hechte, Aale und Karpfen. So wurde der See sehr schnell als ein gutes Angelgewässer bekannt, an dem jeder viel Ruhe und Spaß an seinem Hobby hatte. Die Wasserqualität für damalige Verhältnisse war gut und Fischarten die eingesetzt wurden schafften es sich selbst zu vermehren, so das der Stausee in kürzester Zeit einen sehr guten Bestand aufweisen konnte.
Ein Paar Bilder von damals
Zum Angelverein
Der Wangenheimer Angelverein e.V. besteht seid 1992 und wurde aus drei Vereinen, dem Angelverein Friedrichswerth der Angelgruppe Gotha Nord und dem Melorationskombinat Gotha im selben Jahr gegründet. Zuvor wurde der Stausee allein von der Ortsgruppe Gotha Nord betreut. Nach dem Zusammenschluss der drei Vereine gehörten 40 Mitglieder dem Angelverein Wangenheim an.
Über die Jahre hinweg wurde das Interesse am Stausee und am Angelverein Wangenheim immer größer, so das die Mitgliederzahlen schon bald über einhundert angestiegen waren, was auch mit an den sehr guten Fangerfolgen gelegen hat die mittlerweile erzielt wurden. Vom Jahr 1992 bis zum Jahr 2000 hat sich die Mitgliederzahl kaum verändert und blieb dabei immer um die hundert Mitglieder im Verein. Diese waren stets bemüht den Stausee attraktiv zu gestalten und im einvernehmen mit Flora und Fauna einen guten Kompromiss zu finden. Weiter Besatzmaßnahmen wurden geplant und umgesetzt, so das weitere Arten von Fischen im Stausee Wangenheim ein neues Zuhause fanden. Zu den Hauptfischarten von Hecht, Schleie, Barsch und Karpfen kamen Wels und Zander hinzu. Seid dem einsetzen haben sich diese zwei Arten hervorragend entwickelt und einen guten Bestand gebildet. Wels und Zander haben heute eine sehr gute Reproduktionsrate, wobei es bei Hecht, Schleie, Barsch und Karpfen stark nachgelassen hat das diese sich reproduzieren. Da es im Stausee neben unseren Hauptfischarten einen sehr guten Weißfischbestand schon immer gab und ihn auch noch gibt, konnten sich alle Raubfischarten miteinander sehr gut entwickeln und es kam zu manch gutem Rekordfisch der gelandet werden konnte. Leider ist es im Jahr 2000 zu einem Karpfensterben gekommen, welches unseren Altkarpfenbestand sehr dezimiert hat. Gleiches passierte im Jahr 2006 mit unserem Hechtbestand bei dem sehr viele Hechte und Aale aus unserem Altbestand gestorben sind.
Aber erfolgreiche Besatzmaßnahmen wurden ab dem Jahr 2000 in Sachen Karpfen und ab 2006 beim Hecht und Aal unternommen und man kann sagen das diese sich hervorragend wieder entwickelt haben und man Karpfen und Hechte sowie auch Aale wieder in beachtlichen Größen fängt.
Auch an Land ist in den letzten Jahren viel passiert, so wurden an einige Angelstellen Schutz und Wanderhütten von Mitgliedern des Vereins errichtet und können nun von den Mitgliedern genutzt werden. Diese stehen natürlich auch für Besucher oder Wanderer zur Verfügung falls diese nicht belegt sein sollten. Auch die Angelstellen haben sich verändert und konnten teils in Eigenleistung oder mit Hilfe des Vereins befestigt bzw. vergrößert werden, so das genügend Raum und Platz für jeden Angelfreund vorhanden ist. Von einst 40 Mitgliedern 1992 stieg die Zahl bis zum heutigen Tag 2016 auf 157 Mitglieder an. Eine Jugendgruppe mit 20 Jugendlichen wurde auch gegründet, welche sich hervorragend in das Vereinsleben eingefügt hat. Für die Jugendgruppe veranstalten wir einmal im Jahr ein Wochenende bei uns am See und unternehmen das ganze Jahr hindurch zahlreiche Aktivitäten rund ums Angeln mit ihnen, wobei reges Interesse von den Jugendlichen uns gegenüber gezeigt wird.
Kommt vorbei und überzeugt euch selbst davon, welch tolles Gewässer mit herrlichen Angelstellen hier in den letzten Jahren mit Hilfe unseres Angelverein entstanden sind und lasst euch verführen.
Luftaufnahme vom Sommer 1996
Panoramabild 2016
Dringend suche ich noch alte Bilder vom Torfstich oder vom Bau des Stausee`s gern auch Bilder aus DDR Zeiten, welche ich hier einfügen kann. Leider gibt es kaum noch Zeugnisse aus dieser Zeit.